RUDOLF-HILDEBRAND-GYMNASIUM | STENDAL, 11.05.2001 |
GESCHICHTE 12A | |
THEMA: Euthanasie als Ausdruck der nationalsozialistischen Ideologie, dargestellt am Beispiel Bernburg | |
VORGELEGT VON: Andreas Richter |
GLIEDERUNG:
1. Euthanasie - der Begriff und seine Geschichte Euthanasie ist gleichzusetzen mit der Sterbehilfe für unheilbar Kranke oder Schwerverletzte, um sie von einer unheilbaren Krankheit oder von einem unerträglichem Leiden zu erlösen.
2. Die Rassentheorien, ihre Verfechter und die Verbreitung im Volk In der Geschichte geht man von zwei Grundtheorien der Rassentheorie aus. Die erste Form unterscheidet zwischen den Rassen. Diese Theorien waren in Westeuropa, zum Beispiel in Frankreich und England verbreitet. Die zweite Theorie bezieht sich auf die Unterschiede innerhalb einer Rasse, es sollen alle schlechten Elemente innerhalb einer Rasse eliminiert werden. Diese Theorie war vor allem im damaligen Deutschland verbreitet. Aus beiden Theorien entwickelte sich die Rassentheorie der Nationalsozialisten, die außerhalb des Deutschen Reiches gegen Osteuropäer, Juden und Sinti & Roma und innerhalb gegen Kranke und nicht mehr arbeitsfähige Menschen richtete.
3. Die Geschichte - Was geschah danach 1933 wurde ein Gesetzt zur Verhütung erbkranken Nachwuchses erlassen, in dem Kranke, das schließt geistig Behinderte von Geburt an, Alkoholiker, Schizophrene, ..., ein, sterilisiert werden müssen. Das soziale Umfeld und Krankheiten innerhalb der Familie reichten aus, um die Bedingung zur Sterilisation zu erfüllen. Den Opfern wurde eingeredet, sie tragen etwas zur Gesundheit des Deutschan Volkes bei.
4. "Euthanasie" am Beispiel Bernburg
Bild 1: Landes-Heil- und Pfelegeanstallt Bernburg |
4.1 Ein Tag Bernburg reicht
Bild 2: Gaskammer | Bild 3: Sezierraum |
4.2. Die Reaktionen des Umfeldes und das Handeln der Angestellten Die Bernburger Bürger wußten nicht, was in der Klinik geschah. Es gab Gerüchte und Vermutungen, die dadurch genährt wurden, daß volle Busse am Morgen immer leer wieder zurückfuhren, daß aus den Schornsteinen der Anstalt immer fettiger öliger Qualm drang. Die Klinik konnte gar nicht so viele Matratzen aus hygienischen Gründen verbrennen, wie sie immer als Ausrede behauptete. Die Bürger distanzierten sich, einige weigerten sich, sich in die Klinik einliefern zu lassen, man holte seine Kinder ins Haus, wenn die Busse mit den abgeklebten Fenstern wieder durch die Straßen fuhren.
5. Die "Euthanasie" brauchte den Nationalsozialismus Die Rassentheoretiker, die eine "Rassenhygiene" forderten, konnten sich nur unter dem NS-Regime richtig entfalten. Die Vorstellung, einen "übermenschen" züchten zu können, ergriff die Machthaber und öffnete sie so für die Vorstellungen der Rassentheoretiker, denen sich die Mehrheit der Ärzte anschloß. Die "Euthanasie" stellt ein Modell der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik dar. Sie ist ein Musterbeispiel dafür, daß sich die Herrschaftsausübung über gesellschaftliche Randbereiche im Dritten Reich in den rechtlosen Hohlraum des Maßnahmenstaates verlagerte, der nach außen hin durch den Normenstaat notdürftig ummantelt wurde. Die Ärzte wurden durch Gesetze und Bestimmungen gedeckt, allerdings gab man den Ausführenden viele Freiheiten durch nebulöse Formulierungen ohne genaue Abgrenzung. Die "Euthanasie" entwikkelte ein Eigenleben, das noch teilweise bis 1950 anhielt.
6. Die Zukunft birgt neue Zweifel Das Programm negativer Eugenik, das die "Euthanasie" einrahmte, könnte wieder aktuell werden. Erreicht die Humangenetik ihr erklärtes Nahziel, die Genomanalyse, mit deren Hilfe Erbkrankheiten frühzeitig diagnostiziert werden könnten, steht zu erwarten, daß Unfruchtbarmachung und Abtreibung aus eugenischer Indikation sprunghaft zunehmen werden, ehe noch die Humangenetik eine effektive Gentherapie entwickeln könnte. Es können Bürger zweiter Klasse entstehen, wenn es möglich ist, einen Embryo so zu verändern, wie man möchte. Viele Bürger könnten sich unter Zugzwang fühlen, Krankheiten und Defekte 'reparieren' oder sogar Embryos zu manipulieren um geistige und körperliche Fähigkeiten zu stärken, damit Sie 'gesellschaftsfähig' werden.
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