CeBIT
- und auch nicht computerspezifisches

Die Ohnmacht über das Wort füllt das Papier. Wie vielen deutschen Dichtern ist es schon so ergangen? Der Anlaß: viele, vielleicht allen HAiNZ-Redakteuren quält der Gendanke an die neue Ausgabe (was mit diesem Lesen wohl beendet sein dürfte). Worüber soll man schreiben? Zum Beispiel über die schon Wochen entfernte CeBIT.
HAiNZ hat mal wieder keine Kosten und Mühen gescheut und schickte sogar ein Drittel seiner Belegschaft hin. Am Anfang der Endeindruck: wenn man kein Ziel hat, sollte man es sein lassen. Die Hallen waren quer Beet gemixt. In denen, wo es um Sicherheitsfragen, Netzwerke, Datenerfassung und so ging, waren weniger Leute anzutreffen. Ein nettes Gespräch mit einem HewlettPackard-Menschen, der uns voller Stolz in seinen Augen und Müdigkeit in seiner Stimme, berichtet, daß der neue Farbplotter nur noch halbsoviel Zeit für ein A0-Farbbild braucht und dabei exzellente Farbdichte bietet und außerdem noch viel größere Farbpatronen hat. Entgeistert läßt er die Luft aus seinen Lungen gleiten, nachdem man ihn nach dem Preis des Gerätes gefragt hat. "Naja, das ist eines der besten auf dem Markt und mit 20.000 DM / 10.225,84 EURO ist es schon fast in der unteren Preisklasse."
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Eintritskarte Man geht so weiter, findet viele andere tolle Sachen, kleine Stände, große Stände (einige, wie bei der ·T···elekom oder bei EPlus, sind fast so groß wie die halbe Halle) und überall sieht man Helium-gefüllte Mobiltelefone von Panasonic und Sony rumgeistern, ricardo.de* brachte ein schlichtes Quadrat mit ihrer verpixelten Hand auf die Messe, IBM einen kleines süßes Luftschiff und HewlettPackard ein E.
Das E ist ja sowieso legendär geworden. Wo ist es denn nicht zu finden: eMail, e-commerce (das Wort zum neuen Jahrhundert), e-business, e-gitt, ach, es gibt so viele
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Beispiele, daß mir weiter keine einfallen. Auch nur wieder ein Abschweif.
Wie zum Beispiel auch der auf den Platz zwischen Halle 23, 19 und 18. Man wollte sich vielleicht mal ein Päuschen gönnen, aber nix da. Hinter mir dudelte lustige deutschsprachige Schunkelmusik aus einem Lautsprecher und verstörte die ausländischen Gäste. Zum Glück waren wir nicht schuld. Die Schweizer! Als hätten sie mit ihren Löchern nicht schon genug ärger angerichtet.
Was mich auch noch stark verwundert hat, war die Halle 24 sowie einige Pavillions mit ihrem Innenleben. Richtig, Telekommunikation. Eine unüberschaubare Masse an Mobil-Telefon-Anbietern. Aber nix mit Europa. Man kam sich vor wie in den Straßen von Hongkong. Glaubst Du, man hätte noch einen einzigen europäischen Anbieter gesehen? Ausgestorben. Vom Erdboden verschwunden. Aber die Technik. Auch da sieht man, daß man hier in der Provinz lebt. Es gibt, wie man kaum aus Prospekten vermutet, weit mehr als 300 verschiedene mobilfon-Modelle. Am besten sind dann doch schon die neuen PALMs, mit den man auch gleichzeitig telefonieren kann.
Mist! Ich wollte doch noch was zum kostenlosen
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merchandise sagen. Also. Das, wie mir viele Besucher sagten, beste give-away auf der CeBIT kam von der VIAGintercom. Viele nannten das Ding Stuhlgang (offizielle Bezeichnung: "Stehhilfe"). Es besteht aus einem Sattel, wie vom Fahrrad geklaut, und einer Stange, die höhenverstellbar ist und damit kann man sich, zum Beispiel bei langen Streitgesprächen über das überflüssige, wie "zweitausend (professionelle) Fenster", das Stehen erleichtern. Soweit ich weiß, wurden knapp 17.000 solcher Geschenke under die Humanoiden gebracht.
Also, als Resümee (eines CeBIT-Besuches) ist aber zu sagen, daß man sich eventuell vorher ein "Reiseziel" setzen sollte, da man leicht mit/ohne Plan die Orientierung verliert, beziehungsweise gelangweilt 3 Stunden am SAP-Stand verweielt. Die Technikaustellung wird von Mal zu Mal größer und damit auch unübersichtlicher (weil jede kleine Firma, die Tupperware-Schachteln herstellt, in die zufälligerweise ein paar Karten, Laufwerke und andere lustige Spielereien reinpassen und somit denken, daß sie Computergehäuse herstellen, auf die Messe gehören). Man wird mit der Zeit unbeweglicher, ermüdet leicht und wird somit zum Hindernis aller rasenden HAiNZ-
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Reporter (na gut, es gab auch noch ein paar andere von so anderen kleinen Schülerzeitungen, wie Der Spiegel und so, glaube ich) und damit auch zum Hassobjekt, dem man wünscht, daß sich sein Helium-Handy langsam um den Hals wickelt und bei der nächsten Hallentür (die ziemlich unbeweglich waren) eingeklemmt wird und somit, naja, das lesen hier ja auch einige jüngere und da sollte man sich vielleicht nicht auf die Details stürzen, blauesLogomitSeielbahnmasten und lebt dann natürlich auch nicht mehr so lange.
Ja, also, was wollte ich sagen, genau, man sollte sich schon mal Ziele stecken, also: "Besuche Halle 1 bis 26, auch wenn es mich dann doch nicht interessiert."
Diese
HANNOVERMESSE setzt immer wieder mit der CeBIT Rekorde. Wieder einmal ein Haufen Besucher (die Zahlen nenne ich nicht,
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die kann man auch einer alten Volksstimme entnehmen), noch mehr Stände, eine Unmenge an ComputerWoche-Zeitungen und vielem mehr:
Geld. Die Eintrittspreise sind mal wieder so hoch, wie nie. Tageskarte für schlappe 60 DM, der Katalog zur 2000er kostet 40 selbige. Dafür hat man einen Wälzer, da kommt noch nicht einmal das Kursbuch der Bahn ran. Dafür hat man sich wieder viel Zeit genommen und alles nach jedem und sowieso sortiert (* nur die online-Aktionen waren nicht unter online-Auktionen zu finden, auch nicht unter Internet, oder Internethandel, oder Internetauktionen, oder Internet-Auktionen, oder oder oder, trallala.
Strom. Die 7-tägige Messe benötigte ungefähr genausoviel Strom, wie 2000 Haushalte in einem Jahr! Strom ist schon lustig.
Zurück ging es auch mit Strom. Ein CeBIT-Sonderzug. Ja, und ratet mal, wie die DB AG dazu kam, einen Sonderzug von Hannover-Messe/Laatzen über Stendal nach Berlin/Schönefeld, Ostbahnhof einzurichten? Fragt mal unseren wirbelnden Stadtrat. Ja! Großer Dank von hier aus an Herrn Felser. Ohne den von Ihm initiierten Zug, der aus der alten Baureihe 103 und 16 Waggons bestand (darunter
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vier Erste Klasse-Waggons), wäre ich wohl erst später ins Provinznest gekommen und Herr M. aus B. hätte es auch nicht weiter geschafft.
Herr Felser erzählte mir in einer Pause, daß er eigentlich versucht (hat), die Bahn dazu zu bewegen, einen Sonderzug, wie diesen Messe-Zug, für die EXPO2000 bereitzustellen. "In Hannover sind Hotels richtig teuer und Berlin ist etwas über zwei Stunden entfernt." Es wäre doch möglich, daß auch Gäste in Stendal übernachten könnten, somit das Gastronomiegewerbe etwas ankurbeln (und vielleicht sind die Menschen auch etwas an dieser Region interessiert).
(Herrn Felser wird hiermit auch nochmal für den gelungenen KulturExpress gratuliert)
Abrupt ändert sich das Computergewerbe. Genau so
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abbrupt kann sich auch die wirtschaftliche Lage im allgemeinem, wie auch im speziellen ändern, oder auch das Thema dieses Artikels.
Ja, hier ist eben nicht alles Computerkram.
Am Anfang füllt sich nun das Blatt (Es ist doch wie im richtigen Leben. Ständig was neues, oder wie in der Schule: mal schläft man auf seinem weichen ärmel, mal schläft man auf einem harten Test...) mit der Gewißheit, das garantiert nichts publizierbares dabei kreiert wird. Ach, wie haben wir nur den letzten HAiNZ so dick bekommen?
Hinweis: Alle Wörter, die dick geschrieben sind, sind manchmal registrierte Markennamen, manchmal dienen sie auch einfach nur zur Unterstreichung der fast schon Wahnsinnigkeit an sich.
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Fahnen von der EXPO, der EU, der CeBIT, sowie das HANNOVERMESSE-Logo
Dies war wieder eine Zusammenarbeit zwischen Herrn M. aus B. und klon.

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